Geeignetes Holz

Holz wird für alle möglichen Sachen benötigt und ist jederzeit Kunststoff vorzuziehen: als Sitzstangen, Brettchen, Brücken, Perlen, Scheibchen, Klötzchen… Im Idealfall immer Naturholz mit der Rinde anbieten, denn diese lädt zum Knabbern ein und ist nicht nur eine tolle Beschäftigung, sondern enthält auch gesunde Stoffe wie Mineralien, Vitamine und Phytamine.

Bunte, bzw. gedrechselte Teile sollten dabei nur einen geringen Prozentsatz ausmachen: maximal 5% reichen als optische Abwechslung vollkommen aus!

Naturholz!

Äste und kleine Baumstämme aus Naturholz bekommt man aus verschiedenen Quellen, oftmals sogar geschenkt. Einfach mal die Augen und Ohren offen halten und Verwandte oder Bekannte fragen. Bei einem Spaziergang Kleingärtner oder Inhaber von Streuobstwiesen ansprechen. Auch über Kleinanzeigen wird man immer wieder fündig oder man schaltet eine eigene Anzeige und bietet darin an, die Äste selbst zu schneiden und abzuholen. Über so ein Hilfsangebot freuen sich bestimmt viele Gärtner, denn damit entfällt die Entsorgung und die Äste bekommen noch einmal einen tollen Verwendungszweck.

Laubbäume

Für Möbelchen und Beschäftigung eignen sich vor allem folgende Laubbäume, die weit verbreitet sind:

  • Feld- und Spitzahorn*
  • Eberesche (Vogelbeere)
  • Haselnuss/Korkenzieherhasel
  • Obstbäume
  • Pappel
  • Platane
  • Weide**

Weitere Laubbäume sind ebenfalls gut geeignet, enthalten aber viel Gerbsäure in der Rinde. Deshalb sollten sie mit Rinde nur sehr gut durchgetrocknet angeboten werden:

  • Birke
  • Hainbuche
  • Eiche
  • Erle
  • Esche
  • Walnuss

*Feld- und Spitzahorn sind geeignet, aber Vorsicht!
Berg-, Silber-, Samt-, Fächer-, und Eschen-Ahorn sind nicht geeignet. Wer sich da unsicher ist, sollte keinen Ahorn nehmen! Es gibt zum Glück genug Alternativen.
Quellen: https://www.vetpharm.uzh.ch/giftdb/pflanzen/0211_tox.htm
https://www.vetpharm.uzh.ch/CLINITOX/TOXDB/PFD_095.HTM

**Im Frühjahr enthält die Rinde der Weide besonders viel Salicin, was zu Vergiftungen führen kann, wenn sehr viel davon aufgenommen wird. Deshalb am Besten zu anderen Jahreszeiten ernten. Im Idealfall im Herbst und Winter. Siehe auch unten: wann sollte man Bäume schneiden?


Nadelbäume

Bei Nadelgehölzen sollte darauf geachtet werden, dass kein Harz anhaftet. Durch die enthaltenen ätherischen Öle Zweige mit Nadeln nur mäßig anbieten:

  • Fichte
  • Kiefer
  • Lärche

Holzernte
Bitte unbedingt darauf achten, dass die Bäume nicht gespritzt wurden und nicht in der Nähe von stark befahrenen Straßen und Bahnlinien stehen. Äste und Zweige sollten frisch vom Baum oder Busch geschnitten sein und nicht schon länger am Boden liegen, da hier nicht nur die Gefahr der roten Vogelmilbe droht, sondern auch Holzschädlinge wie Bockkäfer, Hausbock und gemeiner Nagekäfer (auch Holzwurm genannt) ins Haus geschleppt werden könnten.

Wer in einem Betonklotz wohnt und keine Holzmöbel besitzt, muss sich hier sicher keine Sorgen machen. Wohnt man allerdings in alten Wohnhäusern, deren tragende Teile aus Holzbalken bestehen, sollte man sich hier, genau wie bei anderen Gehölzen durchaus Gedanken machen. Vermutlich will es niemand erleben müssen, wenn der Boden unter den Füßen zu Holzmehl verarbeitet wird. Möbel aus Massivholz will man diesen Tierchen sicher auch nicht gerade zum Fraß vorwerfen.

Bei der Ernte bitte unbedingt beachten, dass Hecken und Bäume nur von Oktober bis Februar geschnitten werden dürfen! Von März bis September darf zum Schutz brütender Vögel kein radikaler Baumschnitt erfolgen. Einzige Ausnahmen sind Form- und Pflegeschnitte oder auch Maßnahmen zur Verkehrssicherung. In so einem Fall bitte so gut als möglich sicherstellen, dass keine brütenden Vögel gestört werden.

Reinigung
Besonders für Stubenvögel ist es sinnvoll, die Äste sehr gut zu waschen, da anhaftender Kot von Wildvögeln Krankheitserreger enthalten kann. Nicht immer sind die Ausscheidungen sichtbar, weil sie vom Regen schon gut abgewaschen wurden, ein Rest aber noch vorhanden sein kann. Deshalb ist eine gute Reinigung empfehlenswert.

Frisch oder getrocknet?
Jeder Teil der geschnittenen Äste kann verwendet werden. Dünne Zweige bis 0,5 cm ganz frisch und sehr gut gereinigt z.B. als Bündel oder in Weidenkugeln gesteckt anbieten.

Mit dem Schnitt von Knabberstöckchen gleich nach der Säuberung beginnen, denn diese können ganz einfach mit der Gartenschere in die gewünschten Länge geschnitten werden. Ist das Holz schon getrocknet, kann es passieren, dass es sich spaltet.

Damit sich die dickeren Äste für Möbelchen leichter sägen und bohren lassen und das Holz keine Risse bekommt, sollten sie für ein paar Wochen getrocknet werden, dickere Äste etwas länger. Immerhin geht es hier auf der Seite darum, dass etwas daraus gebaut werden soll, das nicht schon nach ein paar Tagen kaputt ist.

Damit die Äste beim Trocknen nicht schimmeln, sollten sie in einem luftigen Gefäß locker hochkant eingestellt werden. Am besten unter den Ästen noch zerknüllte Zeitung als Grund einlegen, damit die Feuchtigkeit besser entweichen kann. Von Zeit zu Zeit ausräumen, kontrollieren und bei Bedarf die Zeitungen erneuern.

Sind Äste im Stapel dicht aufeinander gelegt und womöglich noch in einer Kiste untergebracht, besteht Schimmelgefahr!

Viele Halter argumentieren, in getrocknetem Holz wären keine Vitamine und Mineralstoffe mehr enthalten. Auf die Vitamine mag das sicher zutreffen aber das kann man mit Frischkost und zusätzlich gereichten frischen Zweigen sehr gut ausgleichen. Dass Mineralstoffe durch eine schonende Trocknung verloren gehen, ist leider ein Gerücht, das sich schon seit vielen Jahren hartnäckig hält. Diese Aussage ist falsch!

Holz aus dem Handel

Für manche Möbelchen wie z.B. Sitzbrettchen, Wühlkisten, Wandspielplätze werden Kantholz/Rechteckleisten, Rundhölzer, Profilhölzer oder Brettchen benötigt. Auch hier kann man nicht jedes Holz verwenden, bzw. nicht jedes Holz eignet sich für alle Verwendungszwecke. Das betrifft auch Holzperlen und ähnliche Sachen, die in Bastelmärkten erhältlich sind.


Geeignete Holzarten aus dem Handel:

  • Birke
  • Bambus
  • Buche
  • Douglasie
  • Eiche
  • Esche
  • Eukalyptus
  • Fichte
  • Kiefer
  • Lärche
  • Linde
  • Kirschbaum
  • Walnuss

Rundhölzer
Als Sitzäste eignen sich weder geriffelte, noch glatte Rundhölzer. Diese sind viel zu gleichmäßig und fördern Druckstellen an den Füßen. Als Basis für einen Baum sind diese Hölzer aber durchaus denkbar, genau wie für Holzperlen, die bunt gefärbt werden sollen. Naturholz mit Rinde ist freilich immer die beste Wahl, eignet sich aber nicht für alle Zwecke gleichermaßen.

Warum gibt es Leimholz?
Schön wäre es natürlich, wenn man einfach naturbelassene Holzbohlen direkt vom Sägewerk zur Verfügung hätte. Das ist aber gar nicht so einfach, weil Holz sich gerne ordentlich verzieht. Und nicht jeder hat schließlich Werkzeuge und Maschinen wie einen Abricht-/Dickenhobel, um solche Bretter entsprechend vorzubereiten. Geschweige denn, das Holz richtig zu lagern, bis es ausreichend getrocknet ist.

Aus diesen Gründen gibt es Leimholz in vielen unterschiedlichen Variationen, die auch im Preis stark variieren. Die günstigeren Varianten mögen teilweise vielleicht nicht so schön sein, aber trotzdem funktional. Je nach Verarbeitung sind auch solche Holzplatten durchaus für unsere Zwecke brauchbar. Einiges sollte man dabei jedoch unbedingt beachten:

Verleimung ohne Formaldehyd
Bei Leimholz, 3-Schichtplatten, Multiplex, Sperrholz o.ä. sollte die Verleimung frei von Formaldehyd sein! Außerdem sollte das Holz unbehandelt sein, also nicht mit Holzschutzmitteln, Lacken oder Ähnlichem behandelt.

Verharztes Holz
Bei Nadelholz darauf achten, dass es nicht harzt. Ich habe schon Bretter gesehen, da schlug einem der ätherische Geruch direkt unangenehm entgegen und die Oberfläche fühlte sich tatsächlich leicht klebrig an. Davon sollte dringend Abstand genommen werden.

Lackiertes oder lasiertes Holz
Das ist weder bei bunten Perlen, noch beim Schutz von Oberflächen ratsam! Schau hier für mehr Infos und auf die weiterführenden Seiten für Alternativen rein:

Weitere Möglichkeiten


Im Zoo-Fachhandel gibt es weitere natürliche Materialien, entweder als fertige Möbelchen, teilweise auch zum selbst Basteln:

  • Äste/Scheiben von der Korkeiche
    (Vollholz mit Rinde)
  • Lianen
  • Kaffeeholz*

*Kaffeeholz ist sehr hartes Holz, ohne Rinde aber leider auch sehr glatt und damit leicht zu reinigen. Als zusätzliche Möglichkeit kann das durchaus genutzt werden, sollte aber nur einen sehr geringen Anteil in der Haltung ausmachen. Natürliche Äste mit Rinde sind immer noch das Beste.


Vorschau auf weiche Schreddermaterialien, die durchaus auch als Sitzplätze dienen können:

  • Rinde von der Korkeiche
  • Balsaholz
  • Geflochtenes aus Weide, Seegras
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