Holz wird für alle möglichen Sachen benötigt und ist jederzeit Kunststoff vorzuziehen: als Sitzstangen, Brettchen, Brücken, Perlen, Scheibchen, Klötzchen… Im Idealfall immer mit der Rinde anbieten, denn diese lädt zum Knabbern ein und ist nicht nur eine tolle Beschäftigung, sondern enthält auch gesunde Stoffe wie z.B. Mineralien, Vitamine.
Naturholz!
Äste und kleine Baumstämme aus Naturholz bekommt man aus verschiedenen Quellen, oftmals sogar geschenkt. Einfach mal die Augen und Ohren offen halten und Verwandte oder Bekannte fragen. Bei einem Spaziergang Kleingärtner oder Inhaber von Streuobstwiesen ansprechen. Auch über Kleinanzeigen wird man immer wieder fündig oder man schaltet eine eigene Anzeige und bietet darin an, die Äste selbst zu schneiden und abzuholen. Über so ein Hilfsangebot freuen sich bestimmt viele Gärtner, denn damit entfällt die Entsorgung und die Äste bekommen noch einmal einen tollen Verwendungszweck.
Laubbäume
Für Möbelchen und Beschäftigung eignen sich vor allem folgende Laubbäume, die weit verbreitet sind:
- Ahorn
- Eberesche (Vogelbeere)
- Hainbuche
- Haselnuss/Korkenzieherhasel
- Obstbäume
- Pappel
- Platane
- Weide*
Weitere Laubbäume sind ebenfalls gut geeignet, enthalten aber viel Gerbsäure. Deshalb sollten sie mit Rinde nur sehr gut durchgetrocknet angeboten werden:
- Birke
- Buche
- Eiche
- Erle
- Esche
- Walnuss
*Im Frühjahr enthält die Rinde der Weide besonders viel Salicin, was zu Vergiftungen führen kann, wenn sehr viel davon aufgenommen wird. Deshalb am Besten zu anderen Jahreszeiten ernten. Im Idealfall im Herbst und Winter. Siehe auch unten: wann sollte man Bäume schneiden?
Nadelbäume
Bei Nadelgehölzen sollte darauf geachtet werden, dass kein Harz anhaftet. Durch die enthaltenen ätherischen Öle Zweige mit Nadeln nur mäßig anbieten:
- Fichte
- Kiefer
- Lärche
Wie ernten?
Bitte unbedingt darauf achten, dass die Bäume nicht gespritzt wurden und nicht in der Nähe von stark befahrenen Straßen und Bahnlinien stehen. Äste und Zweige sollten frisch vom Baum oder Busch geschnitten sein und nicht schon länger am Boden liegen, da hier die Gefahr der roten Vogelmilbe droht.
Bitte bei der Ernte unbedingt beachten, dass Hecken und Bäume nur von Oktober bis Februar geschnitten werden dürfen! Von März bis September darf zum Schutz brütender Vögel kein radikaler Baumschnitt erfolgen. Einzige Ausnahmen sind Form- und Pflegeschnitte oder auch Maßnahmen zur Verkehrssicherung. In so einem Fall bitte so gut als möglich sicherstellen, dass keine brütenden Vögel gestört werden.
Reinigung
Besonders für Stubenvögel ist es sinnvoll, die Äste sehr gut zu waschen, da anhaftender Kot von Wildvögeln Krankheitserreger enthalten kann. Nicht immer sind die Ausscheidungen sichtbar, weil sie vom Regen schon gut abgewaschen wurden, ein Rest aber noch vorhanden sein kann. Deshalb ist eine gute Reinigung empfehlenswert.
Frisch oder getrocknet?
Jeder Teil der geschnittenen Äste kann verwendet werden. Dünne Zweige bis 0,5 cm ganz frisch und sehr gut gereinigt z.B. als Bündel oder in Weidenkugeln gesteckt anbieten.
Mit dem Schnitt von Knabberstöckchen gleich nach der Säuberung beginnen, denn diese können ganz einfach mit der Gartenschere in die gewünschten Länge geschnitten werden. Ist das Holz schon getrocknet, kann es passieren, dass es sich spaltet.
Damit sich die dickeren Äste für Möbelchen leichter sägen und bohren lassen und das Holz keine Risse bekommt, sollten sie für ein paar Wochen getrocknet werden, dickere Äste etwas länger. Immerhin geht es hier auf der Seite darum, dass etwas daraus gebaut werden soll, das nicht schon nach ein paar Tagen kaputt ist.
Holz aus dem Baumarkt
Für manche Möbelchen wie z.B. Sitzbrettchen, Wühlkisten, Wandspielplätze werden Kantholz/Rechteckleisten, Rundhölzer, Profilhölzer oder Brettchen benötigt. Auch hier kann man nicht jedes Holz verwenden, bzw. nicht jedes Holz eignet sich für alle Verwendungszwecke.
Geeignete Holzarten aus dem Handel:
- Birke
- Bambus
- Buche
- Douglasie
- Eiche
- Esche
- Eukalyptus
- Fichte
- Kiefer
- Lärche
- Linde
- Kirschbaum
- Walnuss
Warum gibt es Leimholz?
Schön wäre es natürlich, wenn man einfach naturbelassene Holzbohlen direkt vom Sägewerk zur Verfügung hätte. Das ist aber gar nicht so einfach, weil Holz sich gerne ordentlich verzieht. Und nicht jeder hat schließlich Werkzeuge und Maschinen wie einen Abricht-/Dickenhobel, um solche Bretter entsprechend vorzubereiten. Geschweige denn, das Holz richtig zu lagern, bis es ausreichend getrocknet ist.
Aus diesen Gründen gibt es Leimholz in vielen unterschiedlichen Variationen, die auch im Preis stark variieren. Die günstigeren Varianten mögen teilweise vielleicht nicht so schön sein, aber trotzdem funktional. Je nach Verarbeitung sind auch solche Holzplatten durchaus für unsere Zwecke brauchbar. Einiges sollte man dabei jedoch unbedingt beachten:
Verleimung ohne Formaldehyd
Bei Leimholz, 3-Schichtplatten, Multiplex, Sperrholz o.ä. sollte die Verleimung frei von Formaldehyd sein! Außerdem sollte das Holz unbehandelt sein, also nicht mit Holzschutzmitteln, Lacken oder Ähnlichem behandelt.
Verharztes Holz
Bei Nadelholz darauf achten, dass es nicht harzt. Ich habe schon Bretter gesehen, da schlug einem der ätherische Geruch direkt unangenehm entgegen und die Oberfläche fühlte sich tatsächlich leicht klebrig an. Davon sollte dringend Abstand genommen werden.
Weitere Möglichkeiten
Im Zoo-Fachhandel gibt es weitere natürliche Materialien, entweder als fertige Möbelchen, teilweise auch zum selbst Basteln:
- Äste/Scheiben von der Korkeiche
(Vollholz mit Rinde) - Lianen
- Kaffeeholz*
*Kaffeeholz ist sehr hartes Holz, ohne Rinde aber leider auch sehr glatt und damit leicht zu reinigen. Als zusätzliche Möglichkeit kann das durchaus genutzt werden, sollte aber nur einen sehr geringen Anteil in der Haltung ausmachen. Natürliche Äste mit Rinde sind immer noch das Beste.
Vorschau auf weiche Schreddermaterialien, die durchaus auch als Sitzplätze dienen können:
- Rinde von der Korkeiche
- Balsaholz
- Geflochtenes aus Weide, Seegras…