Verschiedene Metalle

In der Vogelhaltung sind Bauteile aus Metall kaum wegzudenken. Besonders dort, wo eine sichere Unterbringung der Vögel wichtig ist, aber auch bei einigen Spielsachen und Möbelchen. Beispiele wären hier Stangen/Drähte oder Ketten als Basis für Schaukeln und Spielzeug, Glocken, Gitter für Volieren und Fenster und sicher noch vieles mehr. Beispiele:

Das Dickicht aus verschiedenen Metallen/Legierungen ist hier fast unüberschaubar. Wer auf „Nummer Sicher“ gehen möchte, wählt Edelstahl. Das ist zwar teurer, aber dafür auch langlebiger und bei guter Verarbeitung garantiert ungefährlich für die Vögel.

Edelstahl

Die gängigen Edelstähle gelten unter normalen Bedingungen als rostfrei und säurebeständig. Sie sind sehr hart und ein Abrieb durch mechanische Belastung findet hier kaum statt. Sie eignen sich hervorragend als Basismaterial für die unterschiedlichsten Verwendungszwecke in der Wellensittichhaltung.

V2A:
Für die Wellensittichhaltung ist diese Legierung in der Regel ausreichend. Dennoch sollte hin und wieder die Oberfläche von metallischen Teilen auf Rost überprüft werden, da dieser nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann. (siehe unten).

Meist verwendete Typen: 1.4301, 1.4541, 1.4307

V4A:
Widerstandsfähiger gegen Korrosion auch durch chloridhaltige Substanzen, wie z.B. Salzwasser.

Meist verwendete Typen: 1.4401, 1.4571, 1.4404

Ist Edelstahl magnetisch?
Die aufgezählten Edelstähle sollen mehr oder weniger nicht magnetisch sein. Das ist aber entgegen der häufig geteilten Meinung unter Vogelhaltern nicht ganz richtig. Also bitte nicht auf einen Magnettest verlassen, sondern auf die Kennzeichnung des Produktes, die bei zuverlässigen Herstellern gewissenhaft ausgewiesen sein sollten.

Kann Edelstahl rosten?
Die Kombination unterschiedlicher Metalle kann zu Korrosion/Rost führen. Beispiele: wenn Edelstahl mit Stahl (auch verzinkt) in Berührung kommt. Deshalb gilt: keine Teile (z.B. Schrauben und Muttern) aus Edelstahl mit verzinkten Teilen kombinieren. Lieber grundsätzlich Edelstahl wählen.

Aluminium

Aluminium ist wesentlich weicher und weniger fest als Edelstahl. Der einzige empfehlenswerte Verwendungszweck in der Wellensittichhaltung sind eloxierte Aluminiumprofile als Rahmen für den Volierenbau oder Fenstergitter. Die eloxierte Schicht auf dem Metall macht das Material widerstandsfähig und hart.

Biegbarer Draht aus Aluminium eignet sich als Basis für Spielzeuge hingegen nicht, da hier bei mechanischer Belastung zu viel Abrieb stattfindet. Wellensittiche würden auf diese Weise von dem Material aufnehmen. Welche Folgen das haben könnte, ist aktuell auch im Humanbereich noch nicht abschließend geklärt. Bekannt ist jedoch, dass Aluminium unter Einwirkung von Säure oder Alkalien nicht beständig ist und daher im direkten Kontakt mit zahlreichen Lebensmitteln nicht empfohlen wird. Draht bzw. Stangen sollte man als Basis für Spielzeuge also unbedingt aus Edelstahl wählen.

Zink

Grundsätzlich gilt: Zink ist giftig! Wir sprechen hier nicht von dem Spurenelement Zink, sondern von Bauteilen aus Metall, bei denen größere Mengen des Schwermetalles vom Vogel aufgenommen werden können.

Zink wird bei vielen metallischen Gegenständen als Korrosionsschutz eingesetzt. Dabei gibt es zwei verschiedene Verfahren: feuerverzinkt und galvanisch verzinkt. Bei der Feuerverzinkung können Zinknasen entstehen, welche die Vögel lösen und verschlucken können. Das ist giftig! Aber auch das Verfahren mit galvanischer Verzinkung bietet keinen Garant dafür, dass nicht doch etwas vom Zink durch klettern und benagen aufgenommen werden kann.

Hierzu findet man unterschiedliche Empfehlungen und kontroverse Diskussionen im Internet. Mein ganz klarer Rat: das Beste ist und bleibt Edelstahl. Ob Gitter, Schrauben, Muttern und andere Teile aus Metall: an der falschen Stelle gespart, kann es viel Leid für die Vögel bringen und nicht zuletzt auch sehr teuer werden.

Chrom, Kupfer, Messing…

Verchromte Gitter und andere Gegenstände für Vögel sollen wohl keine Gefahr darstellen. Das Problem an der Sache ist leider, dass es sich dabei auch um eine täuschend ähnliche Beschichtung aus chromatiertem Zink handeln könnte. In diesem Fall wäre das giftig und ist wohl schon länger verboten. Die Frage ist, ob sich da auch wirklich alle dran halten.

Ähnlich verhält es sich bei Messing und Kupfer: selbst wenn das Material einmal mit einer Schutzschicht aus Lack überzogen war, wird dieser irgendwann abblättern und das Metall darunter beginnt zu oxidieren: es entsteht Grünspan, der giftig ist.

Allgemein taugen weder Kunststoffummantelungen, noch Lackierungen. Einzig spezielle Pulverbeschichtungen genießen einen guten Ruf. Die Voraussetzung für eine giftfreie Umgebung ist allerdings, dass die Beschichtung intakt bleibt.

Die Beste Wahl ist und bleibt Edelstahl.

Blei

Dieses Schwermetall sei hier der Vollständigkeit halber erwähnt, zumal es eine große Gefahr für die Wellensittiche bedeuten kann.

Es findet sich leider recht häufig versteckt in unserer Umgebung z.B. in Tiffany-Lampen, Bleibänder in Gardinen, Gewächshäuschen, Zinnteller/-figuren u.v.a.

Natürlich würde niemand auf die Idee kommen und Spielzeug daraus bauen wollen. Neugierige Papageien finden solche Dinge aber leider magisch anziehend, weshalb Bleivergiftungen gar nicht so selten vorkommen. Deshalb sollten solche Gegenstände zwingend aus der für Krummschnäbel erreichbaren Umgebung entfernt werden.

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