Wellensittiche sind eindeutig Nagetiere, denn sie nagen für ihr Leben gern. Das sollten wir auch unbedingt fördern! Mit der Auswahl geeigneter Materialien ist das eine sehr gute und gesunde Beschäftigung.
Sie brauchen aber nicht nur Abwechslung, sondern auch Erfolgserlebnisse. Auf dieser Seite geht es deshalb sowohl um härteres Holz mit Rinde, als auch um weiche Naturmaterialien, bei denen sie schnelle Erfolge erleben dürfen. Das macht Lust auf mehr und schon bald fetzt auch ein Holzscheibchen aus härterem Holz.
Haben sie nicht ausreichend Schreddermaterial zur Verfügung, müssen auch mal Einrichtung oder Bausubstanz dran glauben. Damit sie daran keinen Gefallen finden, ist es wichtig, genügend Alternativen anzubieten, die ihnen mehr Spaß bereiten und obendrein auch gesünder sind.
Naturholz
Geeignete Äste von heimischen Büschen und Bäumen sind die natürlichste Art der Beschäftigung und wir können hier selbst auswählen, was und wo wir es ernten. Schau gerne auch mal hier rein:
Man kann natürlich einfach wöchentlich frische Äste überall anbringen, aber sind wir mal ganz ehrlich: wer von uns Haltern kann das schon jede Woche leisten? Davon ab, geht es ja auch darum, für möglichst viel Abwechslung zu sorgen. Frische Äste alleine reichen da leider nicht aus!

Zweige
Frisch und auch getrocknet in Wühlkisten und Schälchen gelegt oder in Weidenbälle oder ähnliches gesteckt, bieten sie immer wieder neue Überraschungen für die Sittiche.

Holzperlen aus Naturholz
Dünn, dick, schräg, gerade, lang oder kurz gesägt, sorgen sie für immer neue optische und haptische Anreize. Je zarter die Teile, desto mehr Anreiz bieten sie zum benagen. Ich nenne das „schnabelgerecht“.

Ich habe es noch nie erlebt, dass Wellensittiche länger Angst vor solchen Teilen haben. Je mehr unterschiedliches man ihnen anbietet, desto offener werden sie für neue Sachen. Das Beste daran: es kostet fast nichts und ist gesund!



Weiches Schreddermaterial
Sehr weiche Materialen eignen sich hervorragend für Vögel, die noch nie was geschreddert haben oder sich womöglich vor allem fürchten. Man könnte es auch „schreddern für Anfänger“ nennen. Natürlich nehmen das alle Vögel gerne und ist auch einfach mal eine nette Abwechslung.
Kork
Ausführliche Informationen über Kork findest du auf dieser Seite, unter anderem auch über die Qualität von Kork, Presskork und Brutigkeit. Hier ein nur ein kurzer Abriss, was man alles damit machen kann:

Sitzbrettchen
Sie können mit Stockschrauben angebracht werden oder als Schaukeln mit unterschiedlichen Befestigungen (Lederschnur, Edelstahlstange, Ketten…) aufgehängt werden.

Korkstückchen
Korkstücke sind als Korkbruch erhältlich. Mit Loch versehen, lassen sie sich gut auffädeln. Wenn Sitzbrettchen sich nicht mehr als solche eignen, weil sie „geschrumpft“ sind, können sie noch als Schredderkette dienen.

Brettchen & Äste aus Vollholz
Das Vollholz ist sehr hart und damit langlebig. Es kann zu Sitzästen und -brettchen verarbeitet werden.

Flaschenkorken
Bitte keine gebrauchten Korken verwenden! Es gibt im Bastelbedarf ungebrauchte Korken. Am besten solche verwenden, die gestanzt sind und nicht aus Presskork bestehen.



Exotische Gehölze

Balsaholz
Sehr weiches Holz aus tropischen Regionen. Aus ökologischen Gründen empfiehlt es sich, nach Restekisten Ausschau zu halten. Balsa bietet für Vögel mit wenig Erfahrung tolle Erfolgserlebnisse für den Anfang.

Sola
Ähnlich weich wie Balsa. Die Sticks gibt es mit oder ohne Rinde. Im Inneren der Bälle ist wohl ein Faden, um das Ganze zusammen zu halten. Also lieber nur die losen Sticks nehmen. Die Herkunft ist vermutlich Asien.

Kabob
Ob das aus Yucca oder Agave ist, darüber ist man sich wohl nicht so einig. Es ist zwar weich, aber leider auch sehr faserig, ähnlich wie bei Luffa. Bei empfindlichen Wellies sollte man besser darauf verzichten.
Weide & Reben
Diese beiden Materialien in den unterschiedlichsten Ausführungen sind sehr vielfältig verwendbar: als Sitz- und Spielsachen, gerne auch als Futterverstecke, Heuraufe und vieles mehr. Wichtig wäre es, vorab zu erwähnen, dass es am besten kein Peddigrohr sein sollte.

Bällchen
In sehr unterschiedlichen Größen lassen sich Bällchen aus Weide oder Rebe sehr unterschiedlich einsetzen: gefüllt, gespickt oder einfach blank.

Körbchen
Körbchen und andere geflochtene Teile aus Weide und Rebe lassen sich vielfältig befüllen und laden zum Schreddern ein.

Scheiben
Besonders für Vögel mit Handicap sind diese geflochtenen Scheiben oder Teller eine schöne Möglichkeit zum ausruhen und nebenbei auch etwas zu schreddern.

Ringe
Weidenringe können sowohl horizontal, als auch vertikal angebracht eine schöne Sitzmöglichkeit zum schreddern bieten.

Schredderteile
Zusätzlicher Schredderspaß: verschiedene Formen können aufgefädelt oder an andere Sachen dran geknüpft werden.



Gräser, Stroh, Blätter…

Heu/Stroh
Gut zum kabbern und rumtragen. Wegen Schimmelgefahr darauf achten, dass es nicht gepresst und in Plastiktüten verpackt ist. Am Besten wird es lose in einem Karton geliefert. Noch besser: selber sammeln!

Grasmatten
Matten aus Seegras sind für Handicaps eine gute Alternative zu anderen Brettchen. Benagt wird es aber von allen gerne. Sie haben eine etwas längere Halbwertzeit als vergleichbare Teile aus Weide.

Maisstroh(matte)
Diese Matten sind leider mit Fäden zusammengenäht, die man besser entfernen sollte. Als geflochtene Schnur können Maisblätter unterschiedlich neu verarbeitet werden.

Palmblatt
Hier gibt es vielseitige Produkte wie Schälchen, geflochtene Bänder, Sterne, Scheiben und vieles mehr. Es lässt sich gut schreddern und Schälchen eigenen sich auch perfekt als Futterverstecke.

Holzlocken
Hobelspäne von einer unbehandelten Rechteckleiste aus Kiefer. Herstellung mit einem manuellen Hobel. Gut zum schreddern, rumtragen oder als Futterversteck.
Schau wieder rein!
Diese Liste ist sicher nicht vollständig und wird stetig wachsen. Einzelne Materialien bekommen noch eigene Seiten mit weiteren Informationen.